All-Eins Sein II - Being Well In And With Oneself II

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Ich habe das Fenster schön. Abgeräumt wird frühestens zu Lichtmess.

Jedesmal, wenn ich an mein Tagebuch dachte, gleich-gültig ob hier oder an dasjenige aus Papier, wurde mein Kopf leer, Gedanken, die zu einem Essay oder in einer literarischen Erzählung hätten verarbeitet werden können, lösten sich im Nichts auf. Die Trauer um Thamiam und auch die um mein Leben, um das Erleiden sexualisierter und anderer Gewalt waren zu gross. Erst heute, als ich in einer Mail C.'s Frage beantwortete, wie es mir gehe, kamen die Worte zurück. Und es wurden viele. Dabei dachte ich erst "Ich habe nichts zu sagen.", was mich an den Titel einer Therese Giese-Biographie erinnerte, eines der ersten Bücher, die ich mir als junge Frau, damals Ehefrau, Mutter, Hausfrau, Katzen- Hunde-Igel- und Schildkrötenbetörerin leistete.

Also "verbrate" ich jetzt einen Teil dessen, was ich heute schon mal geschrieben habe, hier und hoffe, Freundin C. gefällt das auch.

Seit drei Wochen gibts eine deutliche Verbesserung dank Methotrexat. Hat ein paar Monate gebraucht, bis es wirksam wurde und ist auch noch nicht so stabil wie gewünscht, aber dennoch einiges besser als im letzten Jahr.

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Mein Radius ist halt immer noch stark eingeschränkt, weil die Muckis nach zwei Jahren, wo sie nur minimal gefordert werden konnten, stark abgebaut haben bzw. die Entzündungen sich immer noch recht schnell melden. Meine Gehstrecke ist bei ca. 2000 m. Immerhin kann ich seit ein paar Tagen wieder mit ein bisschen Yoga und dehnen anfangen. Den rechten Arm kann ich tatsächlich schon rund in einem gedachten Kreis bewegen, beim linken ist der Kreis halt schon noch eine holprige Ellipse LOL Die Stunde der Wahrheit wird dann kommen, wenn ich wieder im Garten zu tun haben werde. An der Ausdauer für körperliche Arbeiten wirds vermutlich noch fehlen.

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:-) für den Garten bekomme ich einen neuen Sitzplatzboden geschenkt. Judihui. Hab mich mal gemeldet, als bajour.ch eine Weihnachtsaktion startete und überhaupt nicht damit gerechnet, dass jemand sich für eine doch recht umfangreiche Sache meldet. Und dann hat sich ein Paar entschieden, mir den neuen Sitzplatz (Holzboden) zu schenken. Im Frühling wird es soweit sein. Das ist einfach fantastisch und treibt mir jetzt noch Tränen in die Augen. Vor Freude. Vor Erleichterung.

Die steinernen Bodenplatten heizen den Platz derart auf, dass ich mich im Sommer nachmittags da nicht mal liegend aufhalten kann. Zusätzlich heizen sie auch den Teich viel zu stark auf.

Weniger günstig ist, dass der viele Schnee und die schlechte Infrastruktur in diesem Freizeitgarten eine Mauer einstürzen liessen. Da darf ich mich noch drum kümmern, nachdem die Vorpächter offensichtlich 15 Jahre lang nichts zur Instandhaltung unternommen haben. Zur Zeit liegen die Steine im Beet unterhalb des einen Rebstockes und ich hoffe, dass der Rest noch solange hält, bis ich Zeit und Geld habe, mich darum zu kümmern.

 

Ich war schon davon ausgegangen, dass da dann mal eine richtige Trockenmauer gebaut werden muss, die grösseren und kleineren Lebewesen Raum bietet. Aber ich hatte gehofft, dass die Mauer noch zwei Jahre bleiben kann.

In diesen Gärten gibts übrigens nicht mal Eidechsen, obwohl vom Sonneneinfallswinkel her prädestiniert. Igel gibts auch keine. Da wurde jahrzehntelang auf Teufel komm raus "Ordnung" gehalten, obwohl die Stadtgärtnerei schon seit 1995 den biologischen Anbau verlangt. Und dann schimpfen die Alteingesessenen über Gärten, die genauso ausschauen, wie naturnahe Gärten halt ausschauen sollen. Obwohl sie wussten, dass ich schwer erkrankt bin, gabs letztes Jahr welche dieser ordnungsliebenden, die mir den Garten am liebsten hätten wegnehmen lassen. Nachdem sie NB. 15 Jahre lang zuschauten, wie meine Vorpächter den Garten verlottern liessen, verträgts nun bei mir nichts? He nu. Da es mir etwas besser geht, bin ich auch mit antworten wieder schneller und gewiefter :-))). Oder es trifft mich nicht mehr so stark. Und ich kann mich leichter entscheiden, ob ich dem dummen und oft boshaften Gerede - sie glauben, ich wisse nichts davon LOL - überhaupt etwas entgegen setzen will.

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Sonst: Ich habe letzten Sommer wieder mit nähen angefangen in einem Nähkurs, wo es mir sehr gefällt (covidbedingt ist jetzt halt Pause). Ich hatte wegen des Cortisons 15 kg zugenommen und genug davon, immer dieselbe Hose tragen zu müssen. Und nähe doch tatsächlich zu Hause auch ab und zu was. Eine Hose und einen Pullover z.B. Da habe ich das erste Teil im Nähkurs genäht und das zweite zu Hause. Und Kleinkram wie aus alten Leintüchern einen neuen Kissenbezug mit Reissverschluss für mein altes Schlangenkissen oder Stoffservietten mit Müsterchen, um den Papierverbrauch zu reduzieren. Ich fühle mich auch wieder etwas wacher und die Kreativität kommt zumindest teilweise zurück.

(Auch wenn mir noch Fehler unterlaufen und ich die Müsterchen bei der ersten Serviette mal vorne und mal hinten nähte oder den Reissverschluss beim Kissen nach dem ersten Annähen nochmals lösen musste. Oder beim Overlocken des Kissenbezuges auf den letzten zwei Zentimetern ein Blackout hatte und in den Stoff schnitt. Oder wenn die Aufmerksamkeitsspanne gerade mal reicht, um die nächsten vier Servietten zuzuschneiden.)

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Und ich habe wieder Lust zu kochen und auch neue Gerichte auszuprobieren.

Hab aber auch mit Einverständnis meiner alten Ärztin eine Art Schlafkur angefangen und nehme seit drei Wochen Surmontil sehr niedrig dosiert als Schlafmittel ein. Auch das zeigt Wirkung. Ich erinnere mich wieder an Träume, wenn ich aufwache. Das ist natürlich eine absolute Notlösung, weil es nicht mehr anders ging. Dieses Medikament nehme ich maximal sechs Wochen. Dann wird sich mein Schlaf-Wachrhythmus eingependelt haben. Das war die letzten zwei Jahre wegen den Schmerzen auch schwierig. Wenn zu den Schmerzen noch Schlafstörungen dazu kommen, entsteht ein Teufelskreislauf, den ich unbedingt unterbrechen musste.

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Der viele Schnee animierte mich, wieder einmal mit der Spiegelreflex nach draussen zu gehen, auch wenn sie auf Dauer noch zu schwer ist

 

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Der Bauer ist in der Umstellung auf Bio. Die Weiden hat er vor zwei Jahren eingezäunt.
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Nichts mehr da, nur gerade das, was eine hört und sieht und schmeckt oder riecht und anfassen kann. Oder die Zunge rausstrecken, um Schneeflocken aufzufangen.

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English: I'll try to finish the translation during next hours or one/two days.

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