Heute Morgen sass ich ganz gemütlich mit meiner Tasse Tee auf dem Balkon. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich intensiv beobachtet wurde. Plötzlich rauscht es neben mir, eine Meisenfrau setzt sich auf meinen Daumen. Ich guck sie an, sage nichts. Nach einer Weile hüpft sie aufs Gestänge des Gartentisches und von da auf meine Beine, die ich hochgelegt habe. Sie beginnt zu picken. Es vergehen zwei, drei Sekunden, bis mir klar wird, dass sie versucht, meine Haare auszuzupfen. Offenbar kein erfolgreiches Unterfangen. Denn nun hüpft sie auf den Balkonboden und von da ins Schlafzimmer, wo auf dem Boden eine Filzmatte liegt, die ich sonst auf dem Balkonstuhl liegen habe. Sie beginnt Wolle aus der Filzmatte zu zupfen.
Nun landet eine Krähe direkt über mir auf der Regenrinne. Die Meise und ich äugen zur Krähe, von der nur das mächtige Hinterteil zu sehen ist. Ich hoffe, dass die Meise nicht auf die Idee kommt, weiter in die Wohnung hinein zu fliegen. Auf der anderen Seite ist zur Zeit kein Fenster offen. Doch die Meise duckt sich, guckt zur Krähe und zu mir und wählt dann einen günstigen Moment zum Abflug. Als sich die Krähe umdreht und über die Dachrinne hinaus schaut, sehe ich, dass sie bereits gut versorgt ist. In ihrem Schnabel befindet sich die Hälfte dessen, was eine für einen Toast Hawai braucht.
Eine Minute zuvor hatte ich die Kamera aus der Hand gelegt.
This morning I sat very comfortably with my cup of tea on the balcony. I did not realize that I was being watched intensively. Suddenly there is a rush next to me, a female titmouse sits on my thumb. I look at her, without a sound. After a while she jumps on the frame of the garden table and from there onto my legs, which I put up on a chair. She starts to pick. It takes two or three seconds before I realize she's trying to pluck my hair out. Apparently not a successful venture. Because now she jumps to the balcony floor and from there through the open door into the bedroom, where on the floor a felt mat is, which I otherwise have on the balcony chair. She begins to pluck wool from the felt mat.
Now a crow lands directly above me on the gutter. The tit and I are eyeing the crow, of which only the mighty rump can be seen. I hope that the titmouse does not get the idea to fly further into the apartment. On the other side, there is currently no window open. But the chickadee ducks, alternating looks to the crow and to me and then chooses a favorable moment to take off. When the crow turns and looks out over the rain gutter, I see that it is already well provided with food. Her beak contains half of what one needs for a Hawaiian toast.
One minute before, I had put the camera out of my hand.