
Das war heute wieder mal typisch. Im Vorbeigehen wurde ich von einem ca. 60jährigen, schweren, kleinen Mann von oben nach unten, von unten nach oben gemustert. Dass er sich nicht grad noch über die Lippen leckte, verwunderte. Als er merkt, dass ich ihn streng anschaue, dreht er sich zu mir um und fängt an, mich zu beschimpfen: 'Du hast den bösen Blick, du bist böse, du bist aggressiv, genau, aggressiv bist du. Als ich stehenbleibe, kein Wort sage und ihn weitherhin streng anschaue, setzt er nach: 'Und du spinnst.' Während ich über die Strasse zum nächsten Geschäft gehe, beschimpft er mich hinterrücks weiter, worauf ich den Mittelfinger in die Luft strecke. 'Natürlich' beschimpft er mich daraufhin als 'verrückt'. Abgesehen davon, dass er mich wie selbstverständlich duzt.
Manfrau könnte meinen, das sei eine harmlose Begegnung. Doch gehört diese scheinbar harmlose Belästigung zur tagtäglichen Einschüchterung von Frauen und Mädchen und ist im Patriarchat systemimmanent. Auch wenn ich gut reagiert habe und weiss, dass es vorübergehen wird, fühle ich mich jetzt abwechslungsweise traurig und wütend. Ich wollte nur einkaufen. Das war meine einzige Intention. Und so kleiner, mickriger Dreckskerl erdreistet sich, sein eingebildetes bisschen Macht, von dem er glaubt, dass es ihm zusteht, über eine zufällig vorbeigehende Frau auszuprobieren.
Immer wieder werden Frauen als aggressiv und/oder verrückt beschimpft, wenn sie nicht den Erwartungen von sexistischen Terroristen entsprechend handeln. Es ist absolut widerwärtig und zum K...n.

Anfang Woche hörte ich ein Hörbuch, das unter die Haut geht. ‘Tausend Splitter zu dir’ von Antonia Wesseling geschrieben nach den Erlebnissen einer jungen Frau namens Lena, die darüber einen Blog schreibt. Es ging gut, bis kurz vor Schluss, als der eine Terrorist doch noch überführt wird, während ein anderer davonkommt. Da hat es mich regelrecht getriggert. Tränen und Trauer um all die verlorenen Möglichkeiten und Begabungen, die wegen des Missbrauchterrors nicht genutzt, nicht entfaltet werden konnten, weils immer nur ums Überleben gin. Während die Verbrecher einfach andere Mädchen zerstören, den Beruf weiter ausüben, Geld verdienen, Reisen machen konnten ...
Auch sind In der letzten Zeit in sozialen Medien und Zeitungen Epstein, Maxwell und deren Kumpane wieder Thema. Oder anders gesagt, der orangene Verbrecher, Vergewaltiger und dessen Freunde, die junge Mädchen sexistisch terrorisieren. ohne dass sie bisher juristisch zur Verantwortung gezogen wurden. Eine der Anklägerinnen, Virginia Giuffre soll sich am 25. April das Leben genommen haben. Wenn es denn so war.
Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit - denn so muss sexistischer Terror behandelt werden, müssen endlich durchgehend verfolgt und bestraft werden.
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That was typical again today. As I walked by, a heavyweighted, small man of about 60 years of age looked me up and down, from head to toe and back. I was surprised that he didn't lick his lips. When he noticed that I was giving him a stern look, he turned to me and started insulting me: 'You have an evil look in your eyes, you're evil, you're aggressive, that's right, you're aggressive. When I stopped, said nothing and continued to stare at him sternly, he added: “And you're mad.” As I crossed the street to the next shop, he continued to insult me from behind, whereupon I gave him the middle finger. “Of course,” he then called me “nuts”. Not to mention that he addressed me informally as if it were the most natural thing in the world.
One might think this was a harmless encounter. But this seemingly harmless harassment is part of the daily intimidation of women and girls and is inherent in patriarchy. Even though I reacted well and know that it will pass, I now feel alternately sad and angry. I just wanted to go shopping. That was my only intention. And this shrimpy, paltry bloke has the audacity to exercise his perceived power, which he believes is his right, over a woman who happened to be passing by.
Time and again, women are labelled aggressive and/or nuts, when they don't act according to the expectations of sexist terrorists. It's absolutely sickening. It makes you wanna spew
At the beginning of the week, I listened to an audiobook that really got under my skin. “Tausend Splitter zu dir” (A Thousand Shards to You) by Antonia Wesseling, based on the experiences of a young woman named Lena, who writes a blog about it. It was fine until shortly before the end, when one sexist terrorist is finally convicted, while another gets away. That really triggered me. Tears and sadness for all the lost opportunities and talents that could not be used or developed because of the abuse terror, because it was always just about survival. While the criminals simply destroyed other girls, continued to practise their profession, earn money, travel ...
Recently, Epstein, Maxwell and their associates have been back in the news on social media and in newspapers. In other words, the orange criminal, rapist and his friends who sexually terrorise young girls without having been held legally accountable. One of the accusers, Virginia Giuffre, is said to have taken her own life on 25 April. If that is indeed the case.
These crimes against humanity – because that is how sexist terror must be treated – must finally be consistently prosecuted and punished.
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